Beim Besuch einer Alm kann man in eine einmalige Natur und traumhafte Landschaften eintauchen und mit ein wenig Glück auch unerwartete Begegnungen haben. So kann man viele Tiere sehen, wenn man aufmerksam zwischen die Zweige der Bäume oder auf die Hänge schaut: Meisen und Spechte, Eichhörnchen, Rehe und Hirsche. Auf den Abstürzen leben Gämsen und Steinböcke, aber auch zahlreiche Tierarten, die in den Seen und Tümpeln leben, in denen man Bergmolche, Alpensalamander oder Grasfrösche beobachten kann.
Auch der Soundtrack gehört zu den Besten überhaupt: Wind in den Ästen der Tannen und Buchen, Vogelgezwitscher und im Hintergrund das Geräusch des fließenden Wassers der Gebirgs- und Wildbäche. Die Augen können sich an der delikaten Schönheit von Affodill, Farn, Lilien und Butterblumen weiden.
Die Melkalmen und die Almwirtschaft bedingen mit der Weidewirtschaft, dem Mähen und der Beseitigung der Sträucher insgesamt eine Erhöhung der Artenvielfalt, sowohl der Fauna als auch der Flora, und sind ein entscheidender Faktor für den Schutz gegen Bodenerosion durch Wasser.
Die Vielfalt und der Reichtum der Flora, das damit verbundene Vorkommen zahlreicher Arten an Insekten, Kleinsäugetieren und Wirbellosen garantieren das Überleben der majestätischen Greifvögel und zahlreicher anderer Tiere. Man muss wissen, dass einige Tierarten heute nur noch in diesem Lebensraum anzutreffen sind. Man denke nur daran, dass die Almtümpel, die den gealpten Tieren als Tränken dienen, einer der letzten Lebensräume des Grasfroschs und des Bergmolchs sind.
Diese Amphibien, deren Zahl weltweit stark zurückgeht, sind für die ökologische Kette der Ökosysteme unabdingbar. Auf den Weiden sind außerdem sehr leicht Arnika, Silberdisteln, das sogenannte „Brot der Alpenbewohner“, Enziane und Rhododendren oder auch die selteneren Orchideen und Kuhschellen zu finden. Auch die alpinen Hühnervögel, die nicht nur ein Naturerbe darstellen, sondern auch als exklusives Element zur alpinen Tradition und Folklore gehören, leiden heutzutage unter einem starken Rückgang und gehören zu den Arten, die in vielen Regionen Europas vom Aussterben bedroht sind. Die Ursachen für den Rückgang der Population und örtliches Aussterben sind komplexer Natur, aber entscheidend sind die Verschlechterung, der Verlust und die Zerstückelung der Lebensräume.
In jüngerer Vergangenheit wurden die alpinen Hühnervögel jedoch durch traditionelle Bewirtschaftungstechniken wie alpine Weidewirtschaft und Alpung begünstigt, die die Lebensräume erweitert und künstlich erhalten haben, insbesondere den Lebensraum, der der Reproduktion des Birkhuhns und des Steinhuhns dienen. Die Erhaltung der alpinen Hühnervögel fordert ein großes Engagement aller Branchen, die den Raum nutzen, einschließlich der Landwirtschaft, der Jagd und des Tourismus.
Die Almwirtschaft ermöglicht die Raumpflege, schafft einmalige Landschaften, lässt uns uralte Genüsse neu entdecken und bietet die Möglichkeit, weitflächige beweidete Alpenwiesen zu erhalten, die mit ihren Naturwundern ein Lab für unsere Seele sind.